2013 I / Marken
Einführung
Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst.
(Dante Alighieri, 1265 - 1321, italienischer Dichter und Philosoph)
Im Juli 2013 machen meine Frau und ich mit unserem Sohn und seiner Frau einen zweiwöchigen Urlaub in Italien und zwar im guten HOTEL BEL SIT in 60019 Scapezzano di Senigallia (AN). Der Blick aus dem hoch oben gelegenen Hotel zur Adria ist fantastisch. Wir Männer schauen dann nicht nur die Umgebung an, genießen nicht jeden Tag den Swimming-pool und den Adria-Liegeplatz, sondern radeln mit dem Rennrad auch durch interessante Regionen und dies natürlich meistens bergauf und bergab.
Über die landschaftliche schöne Region "Die Marken" (ital. „Le Marche“) gibt es viel zu lesen. Folgende Informationen sind für uns interessant:
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von TUBS [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons |
Die zu sehenden Bilder können durch anklicken vergrößert werden.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProIde5c306e5b9
Nun ein Blick auf die gefahrenen Touren bei Sommertemperaturen:
Di., 09.07.2013, Scapezzano-Berg und Tal nördlich
Bei leicht bewölktem Himmel fahren wir unsere erste Tour in den Marken. Die Temperatur steigt auf über 30°C, wobei wenige Wolken und einzelne Bäume uns immer wieder etwas Schatten bereiten. Die Straßen haben ab und zu Löcher. Bei sehr geringem Autoverkehr können wir diesen meistens ausweichen. Die Weitsicht gen Osten bietet uns den Blick auf die Adria, gen Westen in die Bergregionen. Eigentlich würden wir gerne einen Kaffee trinken oder ein Eis lutschen, aber alles ist in dieser heißen Sommerzeit am Nachmittag geschlossen. Immer wieder machen wir Halt in den architektonisch interessanten Altstädten.
Durst und Hunger lassen sich am Abend im Restaurant unseres Hotels stillen. Am späteren Abend ist ein Sitzplatz auf der großen Terrasse mit einem Getränk ein schöner Tagesausklang.
Tagesleistung: 95 km, 1.147 hm, 1.144 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 15,10 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId7b600b046f
Mi., 10.07.2013, Scapezzano-Berg und Tal südlich
Die heutige Strecke ist im südlichen Teil von Monsano bis Marina di Montemarciano stark befahren. Dann wird es wesentlich ruhiger und angenehmer entlang der Adria, wo wir mit mehreren Stopps und Erfrischungen den Tag genießen. Zuletzt kommt der Aufstieg zu unserem Hotel in Scapezzano. Erfrischend sind dann ein paar Runden im Swimming-pool.
Tagesleistung: 71 km, 734 hm, 738 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 14,80 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId3ce554b573
Do., 11.07.2013, San Lorenzo-Sasso Ferrato-retour
Unsere dritte Tour ist problemlos zu fahren, obzwar es ständig auf und ab geht. Im südlichen Teil unserer Strecke passieren wir Sassoferrato (ca. 7.500 Einwohner). Bis zum Sturz des Faschismus waren dort slawische Minderheiten aus italienischen Grenzprovinzen und Jugoslawen aus den von Italien besetzten und annektierten Gebieten gefangen.
Tagesleistung: 104 km, 1.240 hm, 1.242 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 17,60 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId973812f8b1
Mo., 15.07.2013, Calmazzo-Monte-Petrano-Cagli-retour
Manches haben wir schon über den Monte Petrano (1.162 m) gelesen. Wir finden ihn im Umbrisch-Märkischen Apennin, also im Hinterland von Urbino in den Marken. Ein wunderschöner Start in Calmazzo führt gleich entlang des Riserva Naturale Statale Gola del Furlo. Die prächtige Farbe des Flusses ist beeindruckend. Streckenweise ist die Straße sehr schmal. Das einspurige Tunnel „Galleria Romana del Furlo“ wurde bereits bereits im Jahre 76 n. Chr eröffnet! Eine Ampelschaltung steuert die einspurige Durchfahrt.
Dann geht es weiter in das nördlich liegende Städtchen Cagli, das in dieser Region herausragt. Hier finden sich viele Kirchen. Herausragend ist aber der Turm Torrione, der ein Element der Befestigungsanlagen war.
Jetzt geht die Straße hinauf zum Monte Petrano. Sie ist asphaltiert und führt am Gipfel vorbei. Übrigens war dieser Passaufstieg im Jahr 2009 Schlussanstieg einer Etappe des Giro d’Italia, deshalb ist die Straße sehr gut. Oben ist ein Restaurant, wo wir unseren Durst stillen.
Unbedingt wollen wir die Südseite weiter fahren, doch gleich nach den ehemaligen Militäranlagen ist der Straßenbelag äußerst brüchig und schließlich nur noch Schotter. Eigentlich sollten wir hier nicht fahren, aber wir wollen die Berge auch auf dieser Seite sehen. Als wir im Tal den Ort Pontedazzo di Cantiano erreichen, beginnt auf guter Straße die Rückfahrt über Cagli nach Calmazzo, letztlich wieder entlang des Flusses Fiume Candigliano.
Trotz des schlechten Straßenbelages vom Monte Petrano nach Pontedazzo di Cantiano ist dies für uns heute eine super Tour gewesen.
Tagesleistung: 76 km, 1.223 hm, 1.223 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 14,60 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId668c7b92ad
Di., 16.07.2013, Jesi-Poggio-Monte Carratto-retour
Heute fahren wir knapp 100 km. An diesem heißen Julitag werden es mit 1.551 Höhenmeter die meisten in unserem Sommerurlaub. Fünfmal geht es die Berge hoch, glücklicherweise auf ordentlichen Straßen.
Vom Start an fahren wir entlang am Fluss Fiume Esino. Auf ca. 30 km, also zwischen Serralta und San Vittore, haben wir drei Auf- und Abfahrten zu bewältigen. Gleich auf der Höhe des ersten Berges passieren wir die Grotte-Sotto le Noci. Ab San Vittore geht es entlang am schönen Fluss Fiume Sentino. Von Arcevia kommt eine 12 km lange Abfahrt nach Osteria. Gleich danach kommt der letzte Aufstieg mit ca. 200 hm und anschließend entspannen wir uns auf der etwa 13 km langen Abfahrt zu unserem Ausgangsort Jesi.
Tagesleistung: 99 km, 1.551 hm, 1.548 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 16,10 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProIdd8ef25b37e
Mi., 17.07.2013, Scapezzano-S.Lorenzo-retour
Heute wollen wir eine “Urlaubs-Tour” fahren. Deshalb starten wir am Hotel in Richtung Westen. Meistens bleiben wir auf der Berghöhe, wo allerdings die Straße ständig auf und ab geht. An der Straßenkreuzung nach Sassoferrato (westlich weiter), Pergola (nördlich) und Arcevia (südlich) drehen wir um und fahren mit wenigen Ausnahmen dieselbe Strecke zurück. Dann genießen wir diesen Urlaubstag am Swimming-pool.
Tagesleistung: 78 km, 938 hm, 937 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 17,30 km/h.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId9b4077bea6
Do., 18.07.2013, Calmazzo-Urbania-retour
Erneut fahren wir mit dem PKW nach Calmazzo und starten dort. Zunächst geht es entlang am Fluss Fiume Candigliano. In Bellaria biegen wir rechts ab Richtung Urbania.
Urbania ist ein typischer Ort (ca. 7.200 Einwohner) in den Marken, u.a. mit schönen Kirchen. Zu Ehren des Papstes Urban VIII. wurde der Ort 1636 von dem Namen Casteldurante in Urbania umbenannt. Unter seinem Pontifikat kam sie 1631 zum Kirchenstaat und erhielt das Stadtrecht.
Nach ca. 55 km, bei Ponte in Foglia, fahren wir noch ca. 4 km/200 hm bergauf, um von Montecalvo in Foglia einen Blick in die Umgebung zu werfen. Anschließend führt die Straße zurück und nun kommt die ca. 12 km/300 hm Auffahrt nach Urbino (ca. 15 Tausend Einwohner). Urbania ist aufgrund der Architektur und seiner Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. Des Weiteren ist sie auch Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs.
Anschließend führt unsere schöne Tour weitere 230 m hinauf, danach auf rauer Fahrbahn ca. 6 km und 400 hm abwärts nach Calmazzo.
Tagesleistung: 93 km, 1.477 hm, 1.466 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 15,90 km/h.
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Fr., 19.07.2013, Fabriano-Sassoferrato-Gubio-retour
Unsere letzte Rennradtour im Sommerurlaub hat Beginn und Ende in der Stadt Fabriano (ca. 32 Tsd. Einwohner). Heute geht es über drei Berge mit insgesamt etwa 1.060 hm.
Wir fahren zuerst Richtung Sassoferrato, biegen jedoch kurz zuvor links ab nach Isola Fossara. Entlang am Fluss Fiume Sentino geht es weiter über Valdorbia nach Scheggia e Pascelupo. Hier erreichen wir mit ca. 770 m auch den höchsten Punkt heute. Die ca. 5 km lange Abfahrt führt uns nach Gubbio. Es herrscht jetzt stärkerer Autoverkehr. Viele wollen in die nächstliegende Stadt und weitere Fahrzeuge auf die Strada Statale 318.
Komische Gefühle haben wir in Gubbio, denn im 2. Weltkrieg wurde Gubbio zum Schauplatz eines Massakers der deutschen Wehrmacht. Deutsche Soldaten der 114. Jägerdivision erschossen am 22. Juni 1944 als Vergeltungsmaßnahme für einen Partisanenangriff 40 Einwohner des Ortes. Bekannt wurde uns, dass in dem Roman „Reise im Mondlicht“ von Antal Szerb (ungarischer Schriftsteller, *1901, 1945 kam er im Konzentrationslager Balf in West-Ungarn ums Leben), u.a. auch von einem Ereignis in Gubbio berichtet wird.
Ab Fossato di Vico verlassen wir das Ballungsgebiet und fahren dann auf der alten Straße Richtung Fabriano, heute aber neben und über der stark befahrenen Strada Statale 318. Leider ist unsere Straße miserabel, so dass uns kein einziges Fahrzeug auf ca. 12 km begegnet. Glücklicherweise ist dann die Abfahrt wieder akzeptabel.
Tagesleistung: 87 km, 1.059 hm, 1.059 tm, Durchschnittsgeschwindigkeit 16,70 km/h.
Ohne Panne und vor allen Dingen ohne Sturz schließen wir heute diese acht abwechslungsreichen Touren glücklich ab.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/marken#sigProId8e848be21a
Das Gesicht verrät die Stimmung des Herzens.
(Dante Alighieri 1265 - 1321, italienischer Dichter und Philosoph)