2021-09 Wien - Biscaya

Rennradtour von Wien über die Alpen nach La Rochelle an der Biscaya

Einleitung

Ursprünglich war Marseille als Ziel der Rennradtour geplant und gebucht. Aufgrund der dortigen höher gewordenen Corona-Pandemie muss ich das Tourziel ändern. Das neue Ziel wird dann La Rochelle an der Biscaya.

Alle zu sehenden Bilder  können durch  anklicken  vergrößert werden.

Datum und Tagesetappen von / bis

 Links zu Komoot
  (dort auch vergrößerbare Bilder zu den Tagesetappen)

 Sa., 04.09.21, Fahrt nach Brunn am Gebirge bei Wien
 So., 05.09.21, Ausflüge
 Mo., 06.09.21, Brunn am Gebirge - Bruck an der Mur (1)  www.komoot.de/tour/501409997
 Di., 07.09.21, Bruck an der Mur - Madling (2)  www.komoot.de/tour/495845638
 Mi., 08.09.21, Madling - Katschberg - Mörtschach (3)  www.komoot.de/tour/495845656
 Do., 09.09.21, Mörtschach - Großklockner – Neukirchen (4)  www.komoot.de/tour/495845702
 Fr., 10.09.21, Neukirchen - Gerlospass - Rietz (5)  www.komoot.de/tour/495845721
 Sa., 11.09.21, Rietz - Feldkirch (6 a und b)  www.komoot.de/tour/495845756 und
 www.komoot.de/tour/495845768
 So., 12.09.21, Tagespause
 Mo., 13.09.21, Feldkirch CH/Versam - Sedrun (7)  www.komoot.de/tour/495845793
 Di., 14.09.21, Sedrun - Oberalp - Furka – Brigerland (8)
 Mi., 15.09.21, Annemasse – F/Châtillon-sur Chalaronne (9)  www.komoot.de/tour/495845809
 Do., 16.09.21, Châtillon-sur-Chalaronne - Saint-Pourçain-sur-Sioule (10)  www.komoot.de/tour/495845816
 Fr., 17.09.21, Saint-Pourçain-sur-Sioule - Guéret (11)  www.komoot.de/tour/501393216
 Sa., 18.09.21, Guéret - Chaunay (12)  www.komoot.de/tour/495845860
 So., 19.09.21, Chaunay - La Rochelle (13)  www.komoot.de/tour/495845893
 Mo., 20.09.21, Ruhetag
 Di., 21.09.21, Heimfahrt

Sa., 04.09.21, Fahrt nach Brunn am Gebirge bei Wien

Um 7:30 Uhr verlassen Klaus und ich Stuttgart. Klaus begleitet mich auf der gesamten Tour mit meinem Auto. Ohne Staus und mit kurzer Pause kommen wir bereits um 14:45 Uhr in Brunn bei Wien an. Da das Hotel um diese Uhrzeit noch geschlossen ist, fahren wir in die Innenstadt von Wien, wo wir in einem Café am Seitenarm der Donau eine Kaffeepause einlegen. Ca. 17:15 Uhr können wir im Hotel einchecken. Mein Rennrad ist in einem Raum im Hotel sicher eingeschlossen. Das Hotel ist erst drei Jahre alt und befindet sich in einem neuen Industriezentrum. Im Restaurant des Hotels nehmen wir das Abendessen ein.

So., 05.09.21, Ausflüge

Um die Mittagszeit fahren wir zur fürstlichen Stammburg von Liechtenstein. Nach einem Spaziergang um die auf einer Kuppel stehenden Stammburg geht es zum ca. 15 km entfernten Schlosspark Laxenburg. Es soll der größte Landschaftsgarten Österreichs sein. Hier sind die Spuren der Habsburgerdynastie zu finden. Auf dem großen Gelände erfrischen wir uns bei warmem Wetter in einem Café.

Zum Abendessen sind wir im Clocktower Brunn, dessen Baustil amerikanisch und schön ist. Das gute Essen schmeckt uns.

Mo., 06.09.21, Brunn am Gebirge - Bruck an der Mur (1)

Bereits um 9.30 Uhr starte ich mit dem Rennrad die Tour 1. Vom Wiener Becken aus (295 m) geht es in die Ostalpen von Niederösterreich in die Steiermark. Viel problemloser als ich angenommen habe, kann ich den Großraum Wien verlassen. Insgesamt fahre ich etwa die Hälfte des Tages auf Radwegen.

Zuerst geht es ca. 60 km nur geringfügig aufwärts. Über Neu-Guntramsdorf, Siebernhaus, Bad Fischau Neukirchen, dann aufwärts durch Ternitz, Enzenreit, Schottwien und Göstritz – auch mal 10% Steigung - nach Semmering (984 m, 700 Einw.). Oben auf dem Pass komme ich kurz vor 14 Uhr an und treffe Klaus, der dort schon gewandert ist. Hier erfrischen wir uns, blicken kurz auf die Berge und Liftanlagen. Wir sehen hier nur wenige Besucher, was wohl im Winter ganz anders sein wird.

Klaus fährt über die Autobahn zum Tagesziel Bruck an der Mur (16 Tsd. Einw., 491 m), während ich noch ca. 60 km fahren muss. Für mich folgt die Abfahrt über die „Alte Reichsstraße“ nach Jauern, Spital am Semmering und weiterhin entlang des Flusses Mürz. Die Radwege auf Gehwegen sind öfters schlecht, auch muss ich manchmal andere Wege wählen als geplant. Gegen 17 Uhr komme ich im Hotel an; es befindet sich direkt am Fluss Mur.

Wie vom Hotelpersonal vorgeschlagen, nehmen wir ein gutes Abendessen in einem italienischen Restaurant ein. Danach sitzen wir noch auf einem Balkon des historischen Hotelgebäudes.

Istdaten Garmin Connect: 140 km, 1.063 hm, 803 tm; Ø 22,1°C, minimal 15°C, maximal 29°C

Siehe www.komoot.de/tour/501409997

Di., 07.09.21, Bruck an der Mur - Madling (2)

Mein Start ist heute um 9:15 Uhr. Es geht fast den ganzen Tag an der Mur entlang. Vom Bundesland Steiermark komme ich ins Bundesland Salzburg. Ganztägig geht es auf und ab, letztlich hinauf. Nach 50 km komme ich nach Knittelsfeld. Dort führt mich mein Garmin Gerät zunächst auf falschen Kurs, nämlich links ab über Gobernitz in die Rathauer Straße und zurück nach Knittelsfeld. Damit fahre ich 10 km und 200 Höhenmeter zuviel.

Nach 90 km treffen wir uns zur Erfrischung in Pöls (2.400 Einw., 790 m) im Café Living. In Murau ist ein weiteres Treffen geplant. Telefonisch erfahre ich, dass Klaus auf den Sölkpass gefahren ist, der ihn beeindruckt. Da ich mich gut fühle, verzichten wir auf das geplante Treffen hier. Ich esse noch einen Salzriegel und fahre dann die letzten 35 km, die mich auf dem Radweg und auf Nebenstraßen ständig auf und ab führen.

Dann kommt die überraschende Nachricht von Klaus, dass das gebuchte Hotel in Ramingstein für den ganzen Sommer geschlossen ist, was mir von Booking nicht mitgeteilt wurde, ja die Buchung war sogar bestätigt worden. Klaus findet 1,5 km weiter entfernt im kleinen Ort Madling ein schönes und preisgünstiges Apartment in einem Gästehaus. Die Besitzerin empfiehlt uns ein Restaurant im 6 km entfernten Ort Tamsweg, wo wir gut und günstig essen.

Istdaten Garmin Connect: 152 km, 1.416 hm, 913 tm; Ø 20,5°C, minimal 13°C, maximal 29°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845638

Mi., 08.09.21, Madling - Katschberg - Mörtschach (3)

Beim Erwachen hat es um 7 Uhr Nebel und es werden 7 °C angezeigt! Aber schon nach einer halben Stunde sehen wir einen blauen Himmel.

Bei 12 Grad starte ich. Nach 25 km beginnt der Aufstieg zum Katschbergpass (1.641 m). Es wird für mich ein sehr anstrengender Pass, mit wenig Kurven und meistens zwischen 10 und 18 % Steigung, ja zuletzt kurz auch 20%! Da schiebe ich auch mal mein Rennrad 200 m. Fälschlicherweise habe ich mein Rennrad mit der Übersetzung 52/36 mitgenommen und nicht 50/34. Oben mache ich nur einen kurzen Stopp und treffe mich mit Klaus. Er war mit der Sesselbahn auf die Höhe von über 2.200 m - nur 3°C – gefahren und zu Fuß zurückgegangen auf die Passhöhe. Für mich gibt es danach 20 km Abfahrt mit geringstem Autoverkehr. Weder in der Auffahrt noch in der Abfahrt sehe ich Rennradler. Nach 83 km treffen wir uns in einem Café in Obervellach. Danach muss ich noch 40 km auf und ab fahren. Auf einem Radweg komme ich dann in unserem Hotel in Mörtschach (950 m, 900 Einw.) an. Hier können wir auch das Abendessen genießen.

Istdaten Garmin Connect: 125 km, 1.731 hm, 1.757 tm; Ø 22,0°C, minimal 13°C, maximal 37°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845656

Do., 09.09.21, Mörtschach - Großklockner – Neukirchen (4)

Entlang des Flusses Möll geht es heute weiter. Nach 5 km führt ab Döllach die alte Passstraße hinauf zum Großglockner (im österreichischen Nationalpark „Hohe Tauern”, Passhöhe 2.504 m, Berghöhe 3.798 m, damit höchster Berg in Österreich). In https://roadcycling.de/reise-und-trainingslager/20-schonste-rennrad-strecken ist u.a. zu lesen: „Der Grossglockner ist das beste was die Österreichischen Alpen zu bieten haben“.

4 km hinter Heiligenblut kommt die Mautstelle für PKW. Die Radfahrer sind kostenfrei und finden einen extra Registrationsdurchgang. Auf dem Parkplatz vor dem 302 m langen Hochtortunnel treffen wir uns. Viele Motorradfahrer und Autos parken hier. Etliche Motorräder störten mich durch ihre extreme Lautstärke und Fahrweise, das gilt auch für rasende Sport- und Testwagen. Vor 10 Jahren hat es das nur ganz selten gegeben. Vor dem Tunnel ist ein Kiosk, wo wir uns treffen.

Nachdem ich die Beleuchtung am Rennrad angebracht habe, fahre ich durch das Tunnel und danach abwärts zum See, wo ich das Rennrad ins Auto einlade. Dann fahren wir mit dem Auto über die zweite Passhöhe und weiter auf dem Kopfsteinpflaster hinauf zur Edelweißspitze (2.571 m). Es bietet sich ein wunderbarer Blick in die Alpen, besonders in den Norden. Hernach geht es wieder mit dem Rennrad ca. 18 km und 17 Kehren abwärts.

In Bruck am Fluss Salzach (756 m, 4.500 Einw.) treffen wir uns zu einer kurzen Pause. Am Fluss entlang geht es noch 50 km zum Tagesziel Neukirchen am Großvenediger (858 m, 2.600 Einw.). Diese Fahrt wird aufgrund geänderter Straßenführungen etwas länger als geplant. In einem etwas vor Neukirchen liegenden Hotel sind wir gut untergebracht und bekommen ein gutes Abendessen und Frühstück.

Istdaten Garmin Connect: 113 km, 2.058 hm, 2.101 tm; Ø 21,5°C, minimal 10°C, maximal 29°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845702

 

Fr., 10.09.21, Neukirchen - Gerlospass - Rietz (5)

Die ersten 5 km der Strecke sind fast eben. In Wald im Pinzgau beginnt die alte Gerlosstraße, auch Pinzgauer Höhe genannt. Der Gerlospass (1531 m) ist eine Straßenverbindung vom salzburgischen Oberpinzgau ins Tiroler Zillertal. Klaus fährt die neue Passstraße, und muss die Passkarte kaufen.

Auf dem „alten Straßenbelag“, geht es öfters 10 bis 17% aufwärts. Der Straßenverkehr ist sehr gering, auch sehe ich nicht mehr als fünf Motorräder. So kann ich immer wieder eigene „Serpentinen“ fahren.

Oben angekommen, sehe ich einen Speichersee. Auf der linken Straßenseite ist ein Café, wo wir uns treffen. Von dort aus sehen wir die Tauern. Vom Gipfel geht es 15 km gemütlich abwärts, ca. 350 Talmeter. Immer wieder sehe ich Gondel- und Sesselbahnen, z. B. in Mitterhof. Die Straße führt entlang des Gerlosbaches. Nach dem Ort Gerlos, Teilort Gmünd, fahre wir wieder an einem Stausee vorbei. In Hainzenberg (1.160 m) beginnen 9 km Abfahrt mit ca. 600 Talmetern. Die Blicke ins Zillertal lassen mich mehrmals stoppen. Nach 42 km erreiche ich Zell am Ziller in Tirol.

Fast eben radle ich weiter auf einem Radweg entlang der Ziller. Nach 66 km kommt Rotholz am Inn, den ich dann auch überquere. Gleich führt der Radweg R3 südlich an Jenbach vorbei. Nach 80 km treffen wir uns zu einer kurzen Erfrischung an einem Kiosk am Bahnhof in Schwaz.

Auf dem Radweg weiter und durch mehrere Orte, schließlich auch quer durch Innsbruck, wo die Tagestemperatur heute bei 31 °C liegt. Ich bin begeistert, wie leicht es auf Radwegen durch die Stadt zu fahren ist. In Inzing wird der Radweg verlassen und auf der Salzstraße führt die Strecke weiter zum Hotel in Rietz (685 m, 2.400 Einw.).

Einer unserer Freunde aus der Heimat ist hierher mit dem Motorrad gekommen, um uns „mal wieder zu sehen“. Morgen fährt er wieder heim.

Da es im Hotel zurzeit kein Abendessen gibt, machen wir alle einen Spaziergang in ein mehr als einen Kilometer entferntes Restaurant.

Istdaten Garmin Connect: 143 km, 975 hm, 1.167 tm; Ø 24,1°C, minimal 15°C, maximal 31°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845721

 

Sa., 11.09.21, Rietz - Feldkirch (6 a und b)

Bei 12 Grad starte ich und friere öfters, besonders dann, wenn der Radweg an Flüssen entlang führt. Nach wenigen Kilometern ist der Radweg sehr porös und zweimal auch ungeteert, was mich Zeit kostet. Ferner habe ich zweimal kurze Wege mit 18 % Steigung zu meistern. Deshalb komme ich nach 75 km erst um 13.30 Uhr in St. Anton an. Dort sehe ich in der Fußgängerzone von Ferne Klaus sowie André und Birgit, die sich hinter einem Reklameschild zu verstecken suchen. Ab Montag fahren André und ich zusammen die Tour bis zum Ziel La Rochelle an der Biscaya. Ich habe eiskalte Hände und Füße und sage zögernd, dass ich wahrscheinlich die 5 km nicht hinauf zum Arlberg fahren werde. André erwähnt, dass die Straße neu gerichtet wird, und öfters aufgefräst ist, was für Rennradfahren nicht ideal ist. Jetzt bin ich erleichtert!

Die 6 km bis zur Arlbergpasshöhe (1.793 m) fahren wir mit den Autos. Nach einer dortigen Erfrischung fahre ich abwärts über Stuben zunächst bis Langen am Arlberg. Oberhalb von Stuben, bieten sich in den Kurvenkehren schöne Blicke ins Klostertal. Ab Langen fährt Birgit mit bis zum Tagesziel. Über Klösterle, Wald, Innerbraz fahren wir durch Bludenz (14 Tsd. Einw., 588 m).

Auf fast ebener Straße und Radwegen und oft entlang des Flusses ILL geht es vorbei an Nenzing und schließlich über Frastanz nach Feldkirch (458 m, 34 Tsd. Einw.). Die letzten 10 km fährt André auch noch mit uns.

Ein delikates Abendessen erhalten wir in einem guten Restaurant in der Umgebung. Auf dem Rückweg müssen wir rennen, denn es regnet.

Istdaten Garmin Connect: gesamt 135 km, 1.084 hm, 1.799 tm, aufgeteilt in

  1. 74 km, 991 hm, 359 tm; Ø 17,1°C, minimal 15°C, maximal 21°C
    Siehe www.komoot.de/tour/495845756
  2. 61 km, 93 hm, 1.440 tm, Ø 21,4°C, minimal 17°C, maximal 26°C
    Siehe
    www.komoot.de/tour/495845768

 

So., 12.09.21, Tagespause

Nach dem Frühstück lasse ich im Hotel die Rennradkleidung waschen und zum Trocknen auf dem Balkon aufstellen. André muss seine Schaltung korrigieren, denn sie funktioniert nicht optimal, während ich mein Rennrad putze.

Nachmittags sind wir in einem Café in der Innenstadt. Wir schauen die historische Stadt an. Klaus und ich fahren mit dem Auto in den Ludescherberg, wo wir eine schöne Aussicht in die Alpen und in das Tal Richtung Feldkirch haben.

Abendessen nehmen wir in einem anderen angrenzenden Restaurant ein.

Mo., 13.09.21, Feldkirch CH/Versam - Sedrun (7)

Die heutige Tour beginnt um 09:20 Uhr und endet um 17:30. Nach etwa 1 km fahren wir von Österreich nach Liechtenstein und von dort in die Schweiz. Die Radwege entlang des Rheins sind sehr gut und es macht Spaß, schnell voranzukommen. Weniger gefällt uns die Tour durch die Stadt Chur. Danach geht es zu den Ursprüngen des Flusses Rhein, was auf dem Weg hinauf nach Versam (910 m, nur am Schluss mal 12 % Steigung) sehr schön zu fahren ist. Vor allen Dingen genießen wir den Blick von einer Aussichtsstelle - vor den Serpentinen hinauf nach Versam - auf den Rhein und die Berge, wo wir dann uns im Café Bakedicakedi erfrischen. Die Abfahrt danach ist angenehm. In Brigels beginnt der Aufstieg nach Disentis/Mustér und danach zum Oberalppass, wo wir in Sedrun (1.405 m) übernachten. Das Abendessen im Hotel war sehr gut.

Istdaten Garmin Connect: 130 km, 1.468 hm, 514 tm; Ø 25,8°C, minimal 16°C, maximal 33°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845793

 

Di., 14.09.21, Sedrun - Oberalp - Furka – Brigerland (8)

Da gestern und heute meine Gesundheit nicht die beste ist, empfiehlt mir heute ein Arzt einen Pausentag. André fährt die ca. 15 km und 900 Höhenmeter hinauf zum Furkapass, wo wir ihn dann wieder aufnehmen. Dann kommt die zeitlich lange und stark befahrene Fahrt, auch mit Umleitungen, nach Annemasse.

 

Mi., 15.09.21, Annemasse – F/Châtillon-sur Chalaronne (9)

Bei Regen fahren wir mit dem Auto in Richtung unserer Radtour. Da am Glacières de Sylans der Regen aufhört, starten wir mit der Tour. Wir haben eine angenehme Strecke mit wenig Autoverkehr. Die Umgebung am Lac de Nantua (Stadt 3.500 Einw., 427–1127 m) ist sehr schön. Danach geht es über die Berge, wo wir wunderschöne Blicke ins Tal haben. Hier sind auch besondere Kriegsdenkmale, die den 2. Weltkrieg in Erinnerung rufen. Über Nebenstraßen, mit geringstem Autoverkehr, erreichen wir Châtillon-sur-Chalaronne (5 Tsd. Einw., 215–274 m), mit schöner Innenstadt.

Während wir in ein Restaurant – auch hier erst ab 19:30 Uhr geöffnet - zum Abendessen gehen, beginnt es wieder zu regnen.

Istdaten Garmin Connect: 72 km, 447 hm, 826 tm; Ø 26°C, minimal 21°C, maximal 32°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845809

 

Do., 16.09.21, Châtillon-sur-Chalaronne - Saint-Pourçain-sur-Sioule (10)

Nachdem es auch am heutigen Morgen wieder regnet, fahren wir mit dem Auto zum Col des Écharmeaux (712 m). Dort regnet es nicht mehr und wir starten wir bei 16°C die Tagestour. Auf ruhigen und rauen Straßen geht es auf und ab.

Nachdem wir nach 42 km in Chambilly (520 Einw., 238 – 320 hm) die Loire überquert haben, kehren wir in diesem Ort in einem Restaurant ein und stärken uns mit kleiner Mahlzeit. Als wir gerade 60 km erreichen, kommt ein Gewitter. Nach einer Stunde Unterstehen an einem Bauernhof bitten wir Klaus, uns abzuholen. Wir sind froh, dass er uns holt, denn nach so langem Warten auf Ende des Gewitters frieren wir und wollen keinesfalls auf nasser Straße zum Tagesziel fahren. Die noch zu fahrenden Kilometer hätten wir Radler gut geschafft, aber bei diesem Wetter wollen wir nicht fahren.

Das Abendessen nehmen wir in der interessanten Innenstadt Saint-Pourçain-sur-Sioule (5.200 Einw., 226–306 m) ein.

Istdaten Garmin Connect: 59 km, 574 hm, 949 tm; Ø 20,9°C, minimal 16°C, maximal 28°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845816

 

Fr., 17.09.21, Saint-Pourçain-sur-Sioule - Guéret (11)

Heute sind wir öfters auf buckligen Radwegen und Nebenstraßen, auch häufig parallel zur N145 „Route Centre Europe Atlantique“ unterwegs. Ferner geht es durch Wälder oder an ihnen entlang, und vorbei an Seen.

Nach 15 km geht es durch Chantelle (1 Tsd. Einw., 258–349 m). Den Ort Bellenaves (1 Tsd. Einw., 297–543 m) erreichen wir nach 24 km. Hier ist eine große Kirche und das Château de Bellenaves.

Anschließend geht es 10 km bergauf, von ca. 320 m auf 722 m, wo wir oben in La Bosse ankommen. Dort geht es rechts ab und danach bergab weiter auf der D998.

Nach dem Ort Échassières folgt der höher gelegene Ort Montaigut und nach 64 km der Ort Marcillat-en-Combraille (1 Tsd. Einw., 347–535 m). Er liegt auf einem Plateau zwischen den Flüssen Tartasse und Bouron. Weiterhin haben wir auf und ab zu fahren. Nach 78 km erreichen wir Évaux-les-Bains (1.400 Einw., 292–560 m). Dies ist ein von den Römern gegründeter Kurort. Die römischen Legionen von Cäsar waren um das Jahr 50 vor Christus die Ersten, die die Thermalquellen nutzten. 2001 wurde die bedeutende Thermale du Limousin völlig erneuert.

Nach 84 km fahren wir über den Fluss Tardes und kommen in den Ort Chambon-sur-Voueize (900 Einw., 320–510 m). Vorbei an kleinen Orten und dem Verkehrsknotenpunkt in Gouzon (1.600 Einw., 366–476 m), erreichen wir schließlich das Tagesziel Guéret (13 Tsd., 350–685 m).

Guéret ist Verwaltungssitz (Präfektur) des Départements Creuse und des Arrondissements Guéret, sowie Hauptort der beiden Kantone Guéret-1 und Guéret-2. Die Geschichte der Stadt berichtet, dass die Stadt am 7. Juni 1944 von den Deutschen Besatzern befreit wurde.

Die heute zu befahrenden Straßen sind selten bitumiert, sondern raue Landstraßen. Je näher wir dem Atlantik kommen, desto stärker spüren wir die Gegenwinde.

Wir spüren die Anstrengungen und freuen uns auf das Abendessen in einem Grillrestaurant.

Seit heute bin ich etwas nervös, weil mein Hinterrad komische Geräusche macht.

Istdaten Garmin Connect: 132 km, 1.620 hm, 1.500 tm; Ø 19,5°C, minimal 15°C, maximal 29°C

Siehe www.komoot.de/tour/501393216

Sa., 18.09.21, Guéret - Chaunay (12)

Nach einem guten Frühstück starten wir um 9.15 Uhr. Es wird angezeigt, dass der Regen gegen Mittag kommen soll.

Den Übernachtungsort können wir schnell verlassen und sehen gleich im Kreisverkehr die schöne Skulptur eines Rennradfahrers. Nach 12 km fahren wir durch Saint-Vaury und nach 36 km durch den Ort La Souterraine. Die dortige Kirche Hl. Jakobus ist bemerkenswert wegen der Krypta, die dem Ort seinen Namen „Souterrain“ gab.

Auf der D61 fahren wir durch eine Gegend, in der ehemals Bergwerke waren. In den kleinen Ort Magnac-Laval (2 Tsd. Einw., 189–324 m) kommen wir gegen 12.00 Uhr und nach 66 km. Pünktlich kommt der Regen, deshalb fährt uns Klaus ca. 35 km bis Payroux (500 Einw.). Der Regen hört auf, allerdings sind die Straßen meistens noch nass.

Nach einer Erfrischungspause fahren wir wieder mit dem Rennrad weiter. Vorbei an mehreren kleinen Orten - oft haben wir starken Gegenwind – fahren wir knapp 30 km auf der D28 zu unserem Tagesziel in Chaunay (1.300 Einw., 122–148 m). Bei Ankunft fängt es wieder an zu regnen. Die dortige Kirche Saint-Pierre ist teilweise aus dem 16. Jahrhundert.

Das ältere Hotel gehört einer Dame, die aus Köln stammt. Das Abendessen können wir in einem Restaurant an den Seen bei Comporté einnehmen.

Istdaten Garmin Connect: 95 km, 752 hm, 1.063 tm; Ø 16,5°C, minimal 12°C, maximal 21°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845860

 

So., 19.09.21, Chaunay - La Rochelle (13)

Im sehr einfachen Hotel gibt es z. Zt. keine Internetverbindung. So müssen wir auch bar bezahlen. Der freundliche Hotelchef weist darauf hin, dass in dieser Region schon viele Rennradfahrer waren und auch heute noch sind. Er zeigt uns dazu auch historische Bilder.

Um 9.15 Uhr starten wir bei 14°C, starkem Atlantik-Wind und trübem Wetter. Erst ab 13 Uhr steigt die Temperatur auf 20 bis 23°C. Öfters fahren wir wieder auf nassen und sehr rauen Straßen. Jetzt sehen wir auch mal einen Feldhasen, in den Tagen zuvor mal einen Fuchs, sonst aber keine Tiere, außer Vögeln und Hunden. Seit drei Tagen fahren wir durch fast ausschließlich landwirtschaftliches Gebiet, geprägt von kleinen Orten und vielen Bauernhöfen.

Nach 26 km weist uns die Route durch Melle (3.600 Einw.). Hier sind wir in dem im 11. Jahrhundert gegründeten Benediktiner-Priorat von Melle. Die ehemalige Prioratskirche St-Hilaire ist eine Pilgerkirche, die zu den Höhepunkten romanischer Architektur im Südwesten Frankreichs gehört.

Saint-Saturnin-du-Bois (900 Einw., 14–79 m) erreichen wir nach 73 km. Nun fahren wir die letzten Kilometer durch Saint-Rogatien und Périgny, zuletzt über den Canal de Marans à la Rochelle zu unserem Endziel La Rochelle (75 Tsd. Einw.). In dieser großen Stadt können wir auf einem Radweg direkt zu unserem Hotel fahren.

Am Abend schauen wir uns das Zentrum und den Hafen der schönen Stadt an. In einem dortigen Restaurant genießen wir ein delikates Fischmenu.

Istdaten Garmin Connect: 115 km, 480 hm, 614 tm; Ø 18,4°C, minimal 12°C, maximal 27°C

Siehe www.komoot.de/tour/495845893

 

Insgesamt bin ich gefahren: 1.411 km, 13.668 hm, 14.006 tm.

Ausgefallen sind für mich aus gesundheitlichen Gründen die Pässe Oberalp und Furka (107 km, 1.900 hm, 2.640 tm).

André: 618 km, 6.240 hm, 5.500 tm.

Wegen Regen ausgefallen sind in der zweiten Woche 188 km. Dass wir diese Tour ohne Sturz und Panne fahren konnten, macht uns sehr glücklich und dankbar.

Mo., 20.09.21, Ruhetag

Endlich haben wir mal später Frühstück, erst um 8:30 Uhr. Danach arbeite ich etwas an der Texterfassung dieser Tour. Ab dem Mittag sind wir zu Freunden aus unserer Heimat eingeladen, die in der Nähe gerade in Ferien sind.

Am Nachmittag schauen wir uns die Île de Ré an, die direkt vor La Rochelle liegt. Sie ist mit einer 3 km langen Brücke mit Rivedoux verbundene Insel. Die Überfahrt mit einem motorisierten Fahrzeug ist kostenpflichtig. Von der Brücke aus haben wir auch einen Blick auf den einst größten Hafen Frankreichs. Heute hat der Fischereihafen in La Rochelle die viertgrößte Kapazität in Frankreich.

Die Geschichte von La Rochelle zeigt manches über die Hugenotten und die dortigen Religionskriege sowie über die deutsche Besatzung bis 8. Mai 1945.

In den Orten der Insel sehen wir manche Kleinode von weißen Häusern und blumenreichen Alleen. Viele Kais und kleine Häfen sowie lange Sandstrände beeindrucken uns, auch die Blicke in den endlosen Ozean. Beste Radwege sehen wir auf der gesamten Insel. Die hiesigen Weinreben sollen zu den auserlesensten Weinen in Frankreich zählen.

Di., 21.09.21, Heimfahrt

Nach dem Frühstück um 7 Uhr beginnt unsere Heimreise, die problemlos verläuft.