2018-10 I / Südtirol

Schon geradelt?
Also das ist was, das macht das Leben lebenswert!

(Jack London)

Einführung

Mit unserem ältesten Enkel, 14 Jahre alt, habe ich schon manche Rennradtour unternommen. Als ein Geschenk sind wir 10 Tage in Südtirol und unternehmen dort in den Schulferien miteinander Rennradtouren. Wir wohnen in der schönen Landschaft am Kalterer See und starten meistens von dort. Von den acht Touren will ich zwei publizieren:

  1. östlich von Trento von Valcanover nach Tezze di Grigno und zurück,
  2. nördlich von Kaltern von Prad zum Stilfser Joch und zurück.

Alles Weitere über die beiden Tagesetappen sehen Sie hier und dann in Komoot. Alle nun zu sehenden Angaben und Bilder  können durch  anklicken  vergrößert werden. 

Tagestouren
Links zu Komoot siehe       
 Do., 04.10.2018, Valcanover - Tezze di Grigno und zurück www.komoot.de/tour/49119615
 Fr., 05.10.2018, Prad - Stilfser Joch und zurück www.komoot.de/tour/49119627

Do., 04.10.2018, Valcanover - Tezze di Grigno und zurück

Von Freunden und Berichten weiß ich, dass unser heutiger Radweg ein sehr schöner Teil des Radweges „Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Venedig“ ist. Das trifft wirklich zu. Das Suganertal ist eine landschaftlich vielseitige und schöne Hochebene. Wir starten am Lago di Caldonazzo (440 m), gleich auf einem angenehmen Radweg, zwischen Obstplantagen, Feldern, Wiesen und Wäldern, oft begleitet von zwitschernden Vögeln. Durch die Obstplantagen am Anfang des Radweges – gleich nach dem Lago – ist die Strecke etwas holprig. Danach führt die gut asphaltierte Strecke meist direkt entlang am rauschenden Fluss Brenta. Links sehen wir die Berge in Trentino und rechts die in Venetien. Viele faszinierende Bilder bleiben in Erinnerung.

Mehrere Einkehrmöglichkeiten entlang des Radwegs sind vorhanden. Auf unserer Rückfahrt lassen wir uns das nicht entgehen.

Fr., 05.10.2018, Prad - Stilfser Joch und zurück

Voller Begeisterung und auch mit etwas Nervosität sind wir mit dem PKW zum Start nach Prad gefahren. Leider hat dort das Verkehrsaufkommen ebenso zugenommen wie bei uns und wir stehen im Stau. Deshalb können wir erst später in Prad (915 m) starten. Noch ist im Oktober die Passstraße Stilfser Joch offen, deren Sondernamen „Die Königin der Passstraßen“ und „Höchster Rummelplatz Europas“ oft zu lesen sind.

Mit 2.757 m Höhe ist dies die höchste Passstrecke Italiens, und zählt zu den höchsten der Alpen. Unsere 48-Kehren-25 km-Auffahrt von Prad ist eine der bekanntesten und prestigeträchtigsten Anstiege Europas.

Das Stilfser Joch trennt Südtirol und die Lombardei und liegt inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Die etwa 50 km lange Straße über das Stilfser Joch wurde von 1820 bis 1825 mit bis zu 2.000 Arbeitern gebaut. 

Südlich des Stilfser Joches sehen wir die Gipfel des Ortler-Massivs (höchste Erhebung 3.905 m), von wo aus auch die Passhöhe, der Umbrailpass (Schweiz, Graubünden) und u.a. das Sommerskigebiet am Monte Livrio (3.174 m) zu sehen sind.

Bei etwa 22°C können wir in Prad starten. Für mich ist es die dritte Tour zum Stilfser Joch und dies von allen Seiten. Je höher wir kommen, desto kühler wird es. Nach 19 km stärken wir uns im Berghotel Franzenshöhe (2.188 m, Kurve Nr. 22). Danach geht es mit kurzen Stopps in manchen Kurven die letzten 6 km gipfelwärts. Wir sind glücklich, gegen 16:15 Uhr den Gipfel zu erreichen. Die geringe Temperatur von 7°C und der kommende Schatten lässt uns schnell handeln. Ein gekauftes Stilfser-Joch-Trikot und eine von der Verkäuferin geschenkte Ankunftskarte lassen das Bezwingen des Stilfser Jochs für immer in Erinnerung bleiben.

Schnell nehmen wir die zusätzliche Kleidung aus dem Mini-Rucksack und fahren zurück nach Prad. Gerne wären wir über den Umbrailpass und das Münstertal zurück nach Prad gefahren, aber dort hätten wir zuviel Schatten und zu wenig Zeit gehabt.

Aufgrund der Straßenschäden erfordert die Abfahrt höchste Konzentration und doch können wir auch mal 61 km/h fahren. Sehr beeindruckt und glücklich, ohne Panne und Sturz erreichen wir Prad. Super, dass ein 14-Jähriger das Stilfser Joch „erklommen“ hat.