2020-08 Deutschlandtour
Einleitung
Aufgrund der Corona-Pandemie musste ich meine Pyrenäen Rennradtour und Wanderung mit dem Autofahrer und Wanderer Klaus absagen. Schnell finde ich eine realisierbare andere Radtour, nämlich innerhalb Deutschlands von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen. Ich freue mich sehr, dass der Enkel Paul – fuhr im Jahr 2019 die Jakobsweg-Tour mit – mitfahren wird. Schnell gelingt die Ausarbeitung der 1000 km Tour und die Buchung der Hotels.
Eine Reise von tausend Kilometern fängt mit dem ersten Schritt an.
(Lao Tse)
Gesamte Tour siehe www.komoot.de/tour/243003868
Alle nun zu sehenden Bilder können durch anklicken vergrößert werden.
Sa., 01.08.2020, Fahrt nach Flensburg
Zwei Tage zuvor holen wir Paul in Neu-Anspach mit Gepäck und Rennrad ab. Klaus kommt mit dem Zug nach Winnenden, wo wir dann mit 3 Koffern und 2 Rennrädern im Innenraum des Autos starten. Nach über 10 Stunden erreichen wir nach 840 km endlich Flensburg, denn ab Soltau haben wir häufig Autostaus. In Flensburg (90 Tsd. Einwohner). Es sind viele Urlauber hier, trotzdem finden wir am Hafen ein gutes Restaurant fürs Abendessen.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProIde7bbdb00fb
So., 02.08.2020, Rund um Flensburg (1)
Nachmittags fahren Paul und ich auf dem Rennrad die erste Runde. Leider ist der Radweg nach Dänemark gesperrt, auch wegen der Corona-Pandemie, doch wir finden eine weitere schöne Radstrecke. Die Autoschlangen vor der Grenze nach Dänemark sind zweispurig und sehr lang.
Später erfrischen wir uns in einem Café in der Innenstadt. Abends essen wir in einem mexikanischen Restaurant. Viele Häuser in der Innenstadt sind ganz oder etagenweise leer. Schöne Fachwerkgebäude beeindrucken uns. Auffallend viele Obdachlose sehen wir. Im Stadtzentrum besteht ein starker Autoverkehr.
Istdaten Garmin 800: 28 km, 206 hm, 217 tm; minimal 20°C, maximal 26°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764786
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProIdf89ecb0e73
Mo., 03.08.2020, Flensburg – Glückstadt (2)
Bei wolkigem Himmel und kühlem Wetter im Norden starten wir. Nach wenigen Kilometern nieselt es ein wenig, wiederholt sich erfreulicherweise den ganzen Tag nicht.
Auf Nebenstraßen und Radwegen verlassen wir Flensburg. Nach 22 km passieren wir den Mühlenteich. Vorbei an dem Ort Jübek fahren wir weiter in einem landwirtschaftlichen Naturschutzgebiet, oft auch nahe am Fluss Alte Sorge, und erreichen nach 68 km den Ort Erfde. Auf der L172 geht es über die Eider Brücke nach Palmen (1.200 Einw.). Nach 89 km setzen wir mit der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal nach Hademarschen. Unterwegs treffen wir Klaus in einem Café, wo wir uns was gönnen. Nach 110 km fahren wir vorbei an Schenefeld (18 Tsd. Einw.) und weiter nach Heiligenstedten. Danach fahren wir durch die Krempermoor Heide nach Wellenkamp und Borsfleth. Nach 5 Stunden und 40 Minuten erreichen wir unsere Unterkunft in Glückstadt (12 Tsd. Einw., 2 m ü. NHN, Hamburg), direkt am Marktplatz. Glückstadt liegt am Nord-Ostsee-Kanal und gefällt uns durch die schöne alte Innenstadt.
Die Rennräder lagern wir im Auto, das ca. 300 m entfernt auf einem Hotelparkplatz sicher steht.
Etwa 60 Prozent der Strecke sind gute Radwege, die anderen Straßen wenig befahren und beeindruckend durch landschaftlich schöne Gebiete. Wir freuen uns, dass wir hier ungehindert fahren können.
Istdaten Garmin Connect: 142 km, 478 hm, 499 tm; minimal 14°C, maximal 26°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764663
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProIdac61f49d83
Di., 04.08.2020, Glückstadt – Soltau (3)
Heute haben wir einen angenehmen Start, wir verlassen Schleswig-Holstein und kommen nach Niedersachsen.
Etwa 55 km geht es fast ganz eben! 40 km fahren wir auf dem Elberadweg, der immer nahe an der Elbe liegt. Nach 13,6 km kommt das Krückausperrwerk, das für uns heute jede Stunde überquerbar ist, nämlich um 09:15, 10:15, 11:15 Uhr. Gleich danach bei km 19,1 kommen wir an das Pinnau Sperrwerk, das Radfahrer immer passieren können, außer es kommen gerade Sportboote.
Dann fahren wir nach Blankenese. Es ist einer der schönsten Stadtteile Hamburgs – und einer der reichsten. Nicht umsonst heißt eine alte Volksweisheit in der Hansestadt: „Mehr als Blankeneser kann ein Hamburger nicht werden.“ Leider können wir nach 43 km die Fähre von Blankenese nach Cranz nicht benutzen. Laut Plan fährt sie jede weitere Stunde, in der Corona-Zeit jedoch erst nach 5 Stunden. Also muss Klaus uns mit dem Auto abholen. Aufgrund der langen Her- und Hinfahrt gehen Stunden verloren, weshalb wir dann mit ihm bis in die Stadt Buchholz in der Nordheide (40 Tsd. Einw.) fahren. Dort erfrischen wir uns kurz im Café Weiß. Am Ortsausgang von Buchholz fahren wir dann weiter auf einem Radweg neben der B3. Den Hoinkenbosteler Mühlenweg mit historischer Erläuterung sehen wir nach 89 km. Ab Welle sind wir auf wenig frequentierten Straßen bis nach Schneverdingen (20 Tsad. Einw.).
Auf Radwegen und Nebenstraßen fahren wir durch eine schöne Landschaft und erreichen nach 18 km dennoch rechtzeitig das gebuchte Hotel in Soltau (22 Tsd. Einw., 57 m, Niedersachsen). Nun sind wir in der Lüneburger Heide, wo sich auch der sehr bekannte Heidepark befindet. Bei Freunden sind wir zum Abendbrot eingeladen und freuen uns über das Wiedersehen nach Jahren.
Unsere heutige Tour enthält Positives - schönes Wetter, überwiegend gute Radwege und leere Straßen - und Negatives - beste Radwege von voller Schafsmist! Weil die Fähre von Blankenese nach Cranz nicht fährt, sind es 35 km weniger als geplant.
Istdaten Garmin Connect: 90 km, 350 hm, 290 tm; minimal 18°C, maximal 24°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764694 (unvollständig)
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProIde634ff28e3
Mi., 05.08.2020, Soltau – Bornum (4)
Innerhalb Niedersachsens fahren wir heute fast 130 km durch die Lüneburger Heide. Paul ist es noch zu kühl, Armlinge und Windjacke hat er an. Meistens haben wir starken Gegenwind, weshalb der Muskelkater uns unterwegs schon plagt. Wälder, Mais, Kartoffeln und Weizen sehen wir den ganzen Tag. Zweimal müssen wir ein paar km auf Sandwegen fahren, was nicht immer leicht ist. In Eschede kommen wir an der Stelle vorbei, wo das schlimme Zugunglück 1998 mit 108 Toten passiert war.
Auf Radwegen passieren wir Scharnhorst, Endeholz, Eldingen, Wohlenrode und nach 70 km erreichen wir Spechtshorn. Dort wird mehrfach an die Erdölförderung zwischen 1951 bis 1997 erinnert.
Nach 78 km sehen wir einen alten Fernsehturm (121 Meter). Er ist ein Relikt aus der Zeit des "Kalten Krieges". Entlang der ehemaligen Zonengrenze stehen immer wieder Türme, die große Ohren in Richtung Osten beherbergten, sie waren die „Lauscher an der Wand“. Danach biegen wir rechts ab und fahren durch einen Wald nach Wilsche – leider ein sehr langer Schotter-/Sandweg - (bei Wiederholung hier andere Strecke fahren), danach vorbei an einem Golfplatz und entlang des bekannten Flusses Aller (260 km lang) in die Stadt Gifhorn (43 Tsd. Einw.).
In Edesbüttel sehen wir das Wasserstraßen Kreuz Elbe Seitenkanal und Mittellandkanal. Allenbüttel, Jelpke, Klein und Groß Brunsrode sind die nächsten Orte. Über die Gemeinde Lehre (12 Tsd. Einw.) fahren wir auf der Boimstorfer Straße etwas aufwärts und durch einen Wald über Rotenkamp, Scheppau, in unseren Übernachtungsort Bornum (insgesamt 900 Einw., 127 m), den wir bei 30°C erreichen. Es freut uns, dass wir mit einem meiner Söhne im Gartenrestaurant des Hotels Abendessen können.
Istdaten Garmin Connect: 129 km, 502 hm, 439 tm; minimal 16°C, maximal 32°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764671
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId91ed984113
Do., 06.08.2020, Bornum – Grabe (5)
Niedersachen verlassen wir nun und fahren nach Thüringen. Die ersten 10 km fahren wir auf gutem Radweg und wenig Steigungen bis wir nach Erkerode kommen. Nach 18 km passieren wir in Schöppenstedt das Till-Eulenspiegel-Museum. Es erweist dem mittelalterlichen Schalk Till Eulenspiegel Reverenz, der um 1300 in Kneitlingen am Elm geboren worden sein soll. Am dortigen Athis Platz gibt es Hinweise auf sein Leben. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung sehen wir nach 30 km. 4 km danach, sehen wir das Schloss Hessen.
Bevor die Steigung richtig hinauf in den Harz geht, pausieren wir nach 58 km auf dem schönen Marktplatz der bekannten Stadt Wernigerode (35 Tsd. Einw., 240 m, Sachsen-Anhalt). Viele Urlauber sind hier anzutreffen. Ein Lob an Klaus, der in Wernigerode eine neue Luftpumpe im Trek Rad Shop findet, da die bisherige zerbrach. Dort lasse ich meine Gabel wieder festziehen, was die Werkstatt entgegenkommenderweise sofort erledigt.
Wir fahren danach durch den Nationalpark Harz, wo wir ausgedehnte Wälder, bizarre Felsen, Bachläufe und natürlich den herausragenden Brocken sehen. Später begegnen wir der Harzer Schmalspurbahn, auch in der Gegend, wo ich schon mit Freuden wanderte. Nach 75 kommen wir nach Elend. Es ist zu lesen, dass J. W. Goethe den Ort in Faust I erwähnte, ferner spielt der kleine Ort in vielen Erzählungen rund um die Hexerei im Harz eine Rolle.
Danach sehen wir bei Sorge wieder ein Grenzlandmusuem. Anschließend kommt eine 10 km lange Abfahrt und in Zorge sehen wir die große Ganzjahrespyramide.
Nach ca. 120 km fahren wir durch das ehemalige Bergwerkgebiet Bleicherode (10 Tsd. Einw., Thüringen). Leider finden wir hier den vereinbarten Pausenpunkt nicht, weshalb wir Klaus an den Postweg bitten. Genau dort auf dem Georgenberg ist das Augsburger-Konfessions-Denkmal. Aufgrund der ständig über 30°C liegenden Temperatur fährt Paul zum Ziel im Auto mit.
So radle ich die noch kommenden 35 km alleine. Gleich muss ich auf 5 km 240 Höhenmeter in praller Sonne bewältigen. Oben geht es dann 20 km auf und ab, darunter etliche Kilometer mit miserablem Belag, den man nie mehr befahren soll. Zuletzt geht es dann auf breiter Straße und schöner Natur 3 km stark abwärts. Bei diesem dortigen guten Straßenbelag frage ich mich, wieso es dies hier gibt. Wie schön wäre es, wenn der nördliche Aufstieg auch so einen Straßenbelag hätte.
Im Ankunftsort wird gerade ein neuer Straßenbelag aufgelegt, so dass eine weitere Umgehung und deshalb heute 3 km mehr zu fahren sind. Letztlich erreiche ich müde das außerhalb des Ortes Grabe ruhig gelegene Hotel. Dort schmeckt uns im Freien das Abendessen.
Istdaten Garmin Connect: 155 km, 1.776 hm, 1.689 tm; minimal 21°C, maximal 35°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764739
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId9358435453
Fr., 07.08.2020, Grabe – Coburg (6)
Auch heute fahren wir eine Bergetappe im Thüringer Wald, wo wir den sehr bekannten Wanderweg Rennsteig sehen werden. Die ersten 20 km führen uns fast eben auf einem Radweg entlang des Flusses Unstrut und mit Blick auf den Nationalpark Hainich sowie auf das Thüringer Becken. In Thamsbrück verlassen wir diesen Radweg und erreichen nach 21 km die Kurstadt Bad Langensalza (18 Tsd. Einw., 200 m, Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen). Danach sind wir 12 km auf der B247 bis zu dem Ort Warza. Auf einer Nebenstrecke erreichen wir nach insgesamt 40 km die Stadt Gotha (46 Tsd. Einw., 300 m, fünftgrößte Stadt des Freistaats Thüringen und Kreisstadt des Landkreises Gotha).
Nahe am Fluss Ohra entlang beginnt nun unsere Steigung in den Thüringer Wald. Vorbei an den Orten Luisenthal, Schwarzwald (nahe an der Ohratalsperre), geht es auf der L3247 hinauf in den sehr bekannten Ort Oberhof (16 Tsd. Einw., 815 hm), den wir nach 73 km erreichen werden. Hier war ich schon öfters, Klaus und ich sowie unsere Freunde haben 2017 auf unserer Rennsteig-Wanderung hier übernachtet. Oberhof ist als deutsches Wintersportzentrum, die dort stationierte Sportfördergruppe der Bundeswehr und für sein Sportgymnasium bekannt. Besonders populär sind hier die Sportarten Biathlon, Rennrodeln bzw. Bobsport, Skilanglauf und bei der Nordischen Kombination die Skischanzen. Vom Tourismus wird hier gelebt.
Da wir den höchsten Punkt der Straße L1129 erst nach 83 km zwischen Schmücke und Schneekopf erreichen, fahren wir weiter und kehren erst in Schmücke ein. Auf den L2632 und L1141 fahren wir leicht abwärts vorbei am Bahnhof Rennsteig, Frauenwald (95 km), danach geht es 5 km abwärts – mit Parkplatz und schönem Blick in den Frankenwald – nach Steinbach und unten sind wir in Waldau. Auf 3 km haben wir 100 Höhenmeter zu bewältigen. Über Brattendorf und Brünn fahren wir überwiegend auf Radwegen nach Eisfeld (8 Tsd. Einw., 440 m).
Die Auffahrt zum Rennsteig war anstrengend und von vielen Last- und Personenwagen frequentiert. Die letzten über 20 km fahren wir auf schmalen und ruhigeren Straßen durch Wälder, wobei wir an der A73, Eisfeld-Süd, von Thüringen nach Bayern gekommen sind. Über Tremersdorf, Neukirchen, Oberlauter, Unterlauter erreichen wir um 18 Uhr unser Tagesziel Coburg (42 Tsd. Einw., 292 m). Die Innenstadt dieser „Europastadt“ und die hiesige Veste - eine der größten Burganlagen Deutschlands - sind wunderschön. Hier sehen wir auch etliche Urlauber.
Zu Fuß gehen wir von unserem Hotel in ein Restaurant gegenüber vom Rathaus, wo wir unseren reservierten Platz einnehmen können.
Istdaten Garmin Connect: 142 km, 1.471 hm, 1.379 tm; minimal 22°C, maximal 35°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764770
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId2691ed0eb9
Sa., 08.08.2020, Coburg – Pfaffenhofen (7)
Die weiteren 3 Etappen fahren wir nur in Bayern. Dabei haben wir bei jeder Etappe nie mehr als 1100 Höhenmeter zu bewältigen. Auf Nebenstraßen und Radwegen verlassen wir Coburg. Parallel zur B4 und zum Fluss Itz passieren wir mit geringem Gefälle Ketschendorf, Creidlitz, Niederfüllbach, und nach 11 km auf einem Radweg über Rossach, Glaußen, und danach auf einem guten Radweg durch eine schöne Allee mit tollen Ausblicken. Ab Rattelsdorf fahren wir weiter auf dem Main-Radweg. Wir kommen durch das Seengebiet bei Baunach. Nach 40 km sind wir in Breitengüßbach. Nach 45 km sind wir in der Stadt Bamberg (78 Tsd. Einw., 262 m), die wir entlang am Main-Donau-Kanal und dem Adenauerufer verlassen.
Fast immer können wir auf diesem Radweg bleiben. Nach ca. 75 km kommen wir nach Forchheim/Oberfr., wo wir kurz eine Pause einlegen. Ab Wellerstadt geht es weiter auf dem Regnitz Radweg durch Möhrendorf und westlich an der bekannten Stadt Erlangen vorbei. Vorbei an den Orten Mannhof, Stadeln, erreichen wir nach Fürth (128 Tsd. Einw., 294 m). Schön soll der Stadwiesengraben sein, an dem wir vorbeifahren. Nach ca. 115 km geht es über die Pegnitzbrücke und danach erreichen wir die zweitgrößte Stadt Bayerns, nämlich Nürnberg (520 Tsd. Einw., 309 m).
Bevor wir meistens auf Radwegen durch die Stadt fahren und sie dann verlassen, füllen wir an einer Tankstelle unsere Trinkflaschen wieder auf. Wir bleiben auf Radwegen und fahren über N-Schweinau weiter nach Mühlhof. In Wolkersdorf biegen wir links ab und fahren über den Wolkersdorfer Berg (ca. 50 hm), vorbei an der Lehmgrube und dann weiter durch die Stadt Schwabach (41 Tsd. Einw., 326 m). Wieder auf einem Radweg fahren wir nach Rednitzhembach (7 Tsd. Einw., 327 m), dann auf der St2409 zu unserem Tagesziel Pfaffenhofen (1.300 Einw., 327-351 m). Pfaffenhofen ist ein Ortsteil der Stadt Roth im Landkreis Roth in Mittelfranken.
In der Innenstadt der nahe liegenden Stadt Roth nehmen wir das Abendessen in einem italienischen Restaurant ein, wobei Paul seinen Wunsch „Pizza“ sich erfüllte und es schaffte!!!
Diese Tour 7 meistern Paul und ich gut, obwohl wir heute bis zu 38°C ertragen müssen.
Istdaten Garmin Connect: 142 km, 550 hm, 530 tm; minimal 21°C, maximal 39°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764774 (unvollständig)
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId7ee546eb6b
So., 09.08.2020, Pfaffenhofen – Königsbrunn (8)
Wir starten etwas später als sonst. Hinzu kommt, dass wir bei Paul auch noch einen durchgebremsten Hinterradreifen ersetzen müssen. Über 50% unserer heutigen Strecke sind buckelig.
Gleich entlang des Flusses Rednitz fahren wir auf Radwegen durch die Stadt Roth und nach 12 km durch Georgensgmünd (7 Tsd. Einw., 358 m). Danach geht es weiter auf der St2224, durch kleine Orte und vorbei an manchen Seen. Ab Pleinfeld fahren wir bis Weißenburg (18 Tsd. Einw., 422 m) auf dem Limes Radweg und oft parallel zum Fluss Schwäbische Rezat. Also sind wir jetzt im Schwabenland! Nach 29 km sehen wir in Ellingen ein Schloss. Bis zum Ort Dettenheim sind wir auf einem Radweg. Ab Treuchtlingen (13 Tsd. Einw., 412 m) sind wir oft nahe des Flusses Altmühl. Hier entscheidet Paul, jetzt im Auto mitzufahren.
Auf der St2217 fahre ich bis zum Treuchtlingener Ortsteil Gundelsheim, danach strample ich auf 3 km 100 m Höhenmeter und fahre diese gleich wieder hinunter von Rehau nach Weilheim. Weiter auf und ab und durch Wiesen und Wälder passiere ich die Orte Otting, Fünfstetten und Sulzdorf. Danach kommt eine Abfahrt parallel zur B2 und dem Fluss Kaibach, und nach 80 km bin ich in der bekannten Stadt Donauwörth (20 Tsd. Einw., 410 m), wo die Wörnitz in die Donau fliest.
Auf der Augsburger Straße fahre ich über die Donaubrücke und verlasse die Stadt über manche Straßenkreuzungen. Auf der DON28 geht es durch Auchsesheim, Mertingen, Druisheim, Nordendorf, und nach 106 km bin ich in Meitingen. Dort treffe ich mich mit Klaus und Paul in dem Café Contur. Anschließend fahren wir wieder zusammen und weiter auf gutem Radweg nach Langweid am Lech (448 m). Jetzt darf ich einmal Pauls Windschatten nützen. Durch Stettenhofen (459), Gersthofen (23 Tsd. Einw., 469 m) kommen wir meistens auf Radwegen immer näher der geschichtsträchtigen Stadt Augsburg (295 Tsd. Einw, 494 m), die wir nach 125 km erreichen.
Vorbei am Roten Tor verlassen wir Augsburg mit manchen Stadtteilen und fahren weiter zum Tagesziel Königsbrunn, wo wir kurz nach 18 Uhr ankommen.
Auch heute ist es aufgrund der Hitze eine anstrengende Etappe geworden. In dem schönen Hotel fühlen wir uns sehr wohl und genießen das delikate Essen im schön gelegenen Gartenrestaurant.
Istdaten Garmin Connect: 141 km, 1.014 hm, 825 tm; minimal 24°C, maximal 37°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764807
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId8f4046e77f
Mo., 10.08.2020, Königsbrunn – Garmisch-Partenkirchen (9)
Schnell vergeht die Zeit – leider! Auch diese letzte Etappe ist hügelig, aber nicht strapaziös. Wir kommen den Alpen immer näher und werden sie bald schon sehen können.
Auf ruhigen Straßen verlassen wir Königsbrunn und fahren auf dem Radweg D9 weiter. Nach 10 km verlassen wir ihn und fahren über Prittriching weiter auf einer Nebenstraße. Über Pestenacker geht es kurz auf einer Landstraße und wieder auf einer Nebenstraße über Jedelstetten nach Schwabhausen. Auf einem Radweg neben der Hauptstraße fahren wir über Eresing nach Windach, wo ein Schloss zu sehen ist. Eine Landstraße führt uns nach Utting am Ammersee. Den schönen See sehen wir erst richtig ab Riederau. Dann fahren wir am Ammersee wenige Kilometer entlang und sind dann nach 47 km in Diessen am Ammersee. Entlang der Jägerallee geht es weiter auf der Raistinger Straße nach Raisting (2 Tsd. Einw., 553 m). Vorbei an der dortigen Erdfunkstelle fahren wir auf einer alten Straße nach Unterhausen und östlich an der Kreisstadt Weilheim/Oberbayern (22 Tsd. Einw., 563 m) vorbei. Gleich danach folgt Polling und jetzt geht es wieder auf und ab durch Wiesen und Wälder, u.a zunächst auf dem genannten Bergweg - verkehrsruhig und mit wunderschöner Aussicht - hinab nach Huglfing. Aufwärts fahren wir nach Uffing am Staffelsee, abwärts weiter durch Murnau – entlang der B2 auf einem Radweg - und nahe an dem Fluss Loisach. Die letzten 15 km nach Garmisch-Partenkirchen ärgern uns, da auf der Olympiastraße B2 nur Autoschlangen zu sehen sind, bedingt wohl durch Urlaubszeit, Straßenbaustellen und Umleitungen. Leider kein Radweg, deshalb weichen wir immer wieder aus, jedoch ist der Radweg entlang des Flusses ungeteert und nur mit Mountain-Bikes befahrbar. Steine und Staub überall. Schöne Blicke auf die Alpen und das Wettersteingebirge nehmen uns etwas die Enttäuschung. In Garmisch-Partenkirchen (27 Tsd. Einw., 708 m) fahren wir auf Nebenstraßen und zuletzt ein paar Meter auf der Hauptstraße zu unserem gebuchten Hotel, das wir um 15:30 Uhr überglücklich erreichen!
Garmisch-Partenkirchen ist geprägt durch Skisport-Veranstaltungen und die Zugspitze, dem höchsten Alpenberg in Deutschland.
Istdaten Garmin Connect: 115 km, 718 hm, 552 tm; minimal 22°C, maximal 36°C
Siehe www.komoot.de/tour/242764860
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId7de64b9925
Zusammenfassung:
1.084 km, 6.925 hm, 6.300 tm. Wir sind richtig glücklich, die Tour wie geplant auch geschafft zu haben, dies auch wieder mit unserem super Begleitfahrer, dem ein extra Dank gilt! Keiner stürzte, keiner hatte einen Plattfuß und nur am 3.08.2020 regnete es in kurzer Zeit sehr wenig.
Di., 11.08.2020, Ausflug zur Zugspitze
Eine Überraschung ist der tolle Ausflug für Klaus und Paul, den wir alle genießen. Keiner von uns war jemals auf der Zugspitze (2962 m). Hinauf geht es mit der Gondelbahn und herab mit der Zahnradbahn.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2020-08-deutschland#sigProId9eaeed4660
Mi., 12.08.2020, Heimfahrt
Jeder von uns erreicht heute seinen Wohnort, Paul von Stuttgart aus mit dem Zug.
Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.
(J. W. von Goethe, 1749-1839)